Momiji

Wäre ich doch mal eher ins Momiji gegangen. Dann hätte ich schon länger etwas von diesem wunderbaren japanischen Lokal in Charlottenburg gehabt! 

 

Seit Dezember 2016 serviert Soshi Wenk hier in der Bleibtreustraße japanische Speisen, zum Mittag- und zum Abendessen. Dies tut er mit der herzlichsten Gastfreundschaft, - so ein glückliches Lächeln! - sodass ich sowohl zum Mittag als auch zum Abendessen würde vorbeikommen wollen. 

In der Nähe des Savignyplatzes eröffnete Wenk das Momiji, Berlins erstes Lokal für Takoyaki. Diese kastaniengroßen Teigkugeln werden mit einem Stück Oktopus gefüllt und bei Bestellung frisch in einer Art Mini-Muffinform gebacken. In Japan sind sie ein klassischer Imbiss auf Festen oder für zwischendurch. 

 

Durch die Glasscheibe kann man in die offene Küche schauen und Wenk bei der Zubereitung der Takoyaki beobachten. Geschickt dreht er die Kugeln im richtigen Moment und drapiert sie anschließend auf einem schlichten, schwarzen Schieferbrett.

 

Die Takoyaki gibt es mit verschiedenen Soßen und in verschiedener Anzahl. Als Vorspeise bestelle ich drei Stück, garniert mit japanischer Worcestershiresoße, japanischer Mayonnaise und Frühlingszwiebeln. Meine Begleitung entscheidet sich für eine leichte Suppe mit Rettich und frittiertem Tofu. Edamame bestellen wir natürlich auch, sie sind ein perfekter Einstieg und genau richtig zu dem milden japanischen Bier.

Ganz heiß! betont die liebenswerte Kellnerin mehrmals, als sie die Takoyaki serviert. Was zunächst so neu und ungewohnt aussieht, entpuppt sich als ein gefälliger, fast vertrauter Geschmack im Mund. Die dampfenden Kugeln sind innen leicht cremig, fast als wäre geschmolzener Käse drin. Sie schmecken herzhaft und voll und ich würde mich wundern, wenn sie jemand nicht mag. Viele essen die Takoyaki hier als Hauptspeise, man kann auch eine Portion mit sechs oder zehn Stück oder natürlich noch mehr bestellen, doch für mich ist es genau die richtige Vorspeise. Die Suppe mit Rettich kann ich Leuten, die Rettich wirklich gern mögen, sehr empfehlen. 

 

Als Hauptgang wähle ich ein vegetarisches Don: eine Schale Reis mit gebratener Aubergine, Tofu und grünen Bohnen in dicker Misosoße. Meine Begleitung hat Lust auf Nudeln und nimmt die Udonsuppe, auch mit Tofu und Gemüse. 

Vermutlich würde der pure Reis mich schon glücklich machen. Ich liebe diesen japanischen Reis! Mit der leicht süßlichen, sehr aromatischen Soße und den saftigen Auberginenscheiben ist er noch besser und ich freue mich über die nicht zu kleine Portionsgröße. Viele Nudeln, trotzdem genug Brühe und ein paar Algen für den runden Geschmack - Udonsuppen sind so angenehm und gut, ich könnte sie wahrscheinlich sehr, sehr oft essen. 

Wir bestellen auch noch zwei Desserts: den Matchakuchen und den Chiffon Cake, zu dem es eine Art flüssigen Dip mit leichter Kaffeenote gibt. Ich liebe Gebäck, das ich in meinen Tee oder Kaffee tunken kann - dafür ist der Matchakuchen perfekt geeignet. Vielleicht weniger als Nachtisch, doch umso mehr zum Frühstück fände ich ihn sehr gut. Der Chiffon Cake ist luftig, wie eine Wolke und das Wort 'fluffig' bekommt eine ganz neue Ausprägung durch ihn. Vor allem mag ich, dass er nicht so süß ist und der Kaffeedip verleiht dem Kuchen sogar etwas leicht Herbes. Durch das viele geschlagene Eiweiß im Teig ist er wie Seide im Mund, allein wegen dieser wolkigen Konsistenz würde ich ihn empfehlen. 

Bei all der Freundlichkeit und den strahlenden Gesichtern von Wenk und der Kellnerin haben wir uns sehr wohl gefühlt, ein bisschen, als wäre man bei guten Bekannten zu Gast. Das ist etwas ganz Besonderes und ich freue mich auf meinen nächsten Besuch im Momiji.

Momiji

Bleibtreustraße 52

10623 Berlin

Montag bis Samstag von 12 bis 15 Uhr und 18 bis 22 Uhr