Das ist das Wetter.

Man spricht von einer länger andauernden Regenzeit, die sich mit der Trockenzeit quasi überlappt. Dadurch komme ich hier auch in den Genuss von monsunartigen Schauern, die ihren falls das Laufen von Schauern über meinen Rücken hervorrufen. Wirklich, so einen Regen, das habe ich noch nie erlebt! Meist fängt er gegen Nachmittag an und dauert selten länger als eine Stunde an, doch in dieser Zeit verliert der Himmel so viel Wasser, wie im süden Italiens im ganzen Jahr nicht fällt (Angaben ohne Gewähr). Dass es Regen geben wird spürt man deutlich an der gesteigerten Zahl an Moskitostichen auf den eigenen Armen und natürlich an der unerträglichen Luftfeuchtigkeit, die ja so schon immer bei fast 80% liegt.

Nun ja, eigentlich sollte das eine passende Überleitung zu all den wunderbaren, erfrischenden Getränken werden, die man hier für wenig Geld an jeder Ecke bekommen kann, aber ist nicht so ganz gelungen. Hier trotzdem ein Versuch:

Gerade bei dieser Hitze sind kühle, frische Drinks genau das richtige!

Äh, ja.

Den Vietnamesen, die hier leben, denen ist ja auch heiß. Deswegen gibt es wirklich überall eisgekühlte Getränke, die für jeden bezahlbar sind – die Preise dafür liegen umgerechnet immer bei unter einem Euro.

Frischen Orangensaft, frischen Pomelosaft für 60-80 Cent (touristische Hochburgen ausgeschlossen), frischen Saft von vielen weiteren Früchten, wie Passionsfrucht zum Beispiel.

Smoothies. Alle möglichen Varianten, auch Jackfruit und Durian Frucht (würde ich eher von abraten), Tomate oder Papaja. Am liebsten mag ich Mango, doch auch Avocado habe ich für mich entdeckt oder Soursoup, auf deutsch Sauersack, was nicht sehr ansprechend klingt, doch lecker ist. In Vietnam lieben sie Zucker und Süß und too much, weswegen auch ein bis zwei Esslöffel Zucker und etwas Kondensmilch (zu dieser später mehr) zum Smoothie gegeben werden. Am besten ihr sucht euch einen Stand mit minimalen Englischkenntnissen, dann sagt ihr "No sugar", ob man auch die Kondensmilch weglassen kann, bezweifle ich. Schmeckt auf jeden Fall trotzdem sehr lecker. Noch ein kurzer Tipp: während meiner ersten Tage, da habe ich einen frischen Orangensaft in einem Café bestellt und habe gesagt "without sugar, please" - natürlich wurde mir ein gesüßter Saft gebracht. Ein Mädchen hier hat mir geraten doch lieber "no sugar" zu sagen und das rate ich euch jetzt auch.

Frisches Kokosnusswasser. Kokosnüsse bekommt man hier im wahrsten Sinne hinterher geworfen. Jeder verkauft sie und man versucht sich gegenseitig mit dem niedrigsten Preis zu übertrumpfen. Neulich habe ich eine für 7000 Dong gekauft, was ungefähr 25 Cent sind. Auf dem Karneval der Kulturen zum Beispiel kostet sie fünf Euro und ist nicht halb so gut. Die Kokosnüsse sind nicht die, die man im Supermarkt bei uns bekommt, sondern junge Kokosnüsse, die vier Monate eher geerntet werden, damit man dieses leckere Wasser darin hat. Ich war sehr skeptisch, ob mir das schmecken würde, doch das tut es! Als ich dann auch noch gelesen habe, wie das super gesund und überhaupt das allerbeste für den Körper sein soll (Madonna schwört auf Kokosnusswasser), war ich noch begeisterter!

Saft aus der Rohrzuckerpflanze. Sehr erfrischend, mit das günstigste (ca. 20 Cent) und angenehm süß. Die Verkaufsstände haben eine Art Presse, wo die Rohrzuckerstangen durchgedrückt werden und der Saft direkt rausfließt und dann mit viel Eis in einen Becher (0,3) gefüllt wird. Dieser wird durch ein extra Gerät mit einer Plastikschicht luftdicht verschlossen und in eine zusätzliche Tüte gepackt. Dazu ein Strohhalm zum Reinstechen. Das gilt für die allermeisten frischen Getränke und auffällig wird der enorme Plastikverbrauch. Anscheinend herrscht in Vietnam ein riesen Geschäft mit Plastik.

Grüner Tee auf Eis. Egal, wo man ist und was man bestellt, man bekommt immer eisgekühlten, grünen Tee dazu. Das ist einfach genial, ich liebe grünen Tee und sobald das Glas leer ist bekommt man nachgeschenkt. Das, so oft man will.