Bastards Beste

Am Wochenende frühstücken gehen, das ist ein Luxus.

Wenn ich mir das ab und zu leiste, dann muss es sich unbedingt lohnen. Wenn ich frühstücken gehe, dann möchte ich etwas essen, das es bei mir Zuhause nicht jeden Morgen geben könnte. Die Cafés, in die ich gehen würde, um so richtig schön zu frühstücken, kann ich an einer Hand abzählen - bisher. An einem sonnigen Sonntag im Januar ist ein weiterer Finger meiner Hand dazu gekommen: das Bastard in der Reichenberger Straße.

Das Bastard ist einer dieser Orte, die ich jedem und ohne das allerkleinste Aber empfehle!

An diesem sonnigen Sonntag in der letzten Januar-Woche ist das Bastard bis auf den letzten Platz voll. Reservierungen sind nur bis 11 Uhr möglich, wer später kommen will, muss Glück haben. Wie wir.

Draußen sitzen, mit einem jungen Paar am Tisch, ist zunächst die Notlösung. Später entpuppt sich der Platz als der allerbeste. Finde ich. Die Sonne ist so warm, dass ich meine Jacke ausziehe. Ich sauge alle Sonnenstrahlen dieses Mittags in mich auf und bin schon glücklich, bevor das Beste überhaupt da ist - das Frühstück nämlich.

Neben einem durch verschiedene internationale Einflüsse bereicherten und verlockendem Mittagstisch gibt es im Bastard eben das ganz ausgezeichnete Frühstück. Das habe ich probiert.


Seit langem bin ich auf der Suche nach einem Brioche in Berlin, das so schmeckt wie das in Italien. Nicht so wie in Frankreich, gedrängt und stark nach Butter, nein. Luftig und hefig, leicht und fluffig.

Im Bastard habe ich es endlich gefunden! Allein dafür hat es eine wärmste Empfehlungen verdient. Mein Brioche ist ofenwarm und dazu gibt es Frischkäse, hausgemachte Marmelade, Butter, Ziegenkäse oder Honig. Alles toll!


Für viele würde ein Brioche allein allerdings kein vollkommenes Frühstück ausmachen. Dafür hat das Bastard noch seine Alles-was-das-Herz-begehrt-Karte. Von Eierspeisen über Müsli bis hin zu verschiedenen Frühstückstellern, in klein oder groß. Wir bestellen das kleine vegetarische und das vegane Frühstück - und Brioche natürlich.

Bei einem Frühstück ist meiner Meinung nach das Brot mindestens genauso wichtig wie der Belag. Im Bastard wird das Brot selbst gebacken. Im Bastard käme das Brot auch ohne Belag aus, so gut ist es. Es lohnt sich, herzukommen und einzig und allein den extra Brotkorb zu bestellen. Ob das Vollkorn-, das Weißbrot oder ein anderes Brot, das häufig wechselt - wir bestellen nach.


Auf meinem veganen Frühstücksteller ist dampfendes Wurzelgemüse, würzig und bissfest gegart. Hummus, Marmelade und ein Pesto aus Hanf - was Besseres bekommen Veganer selten. Auf dem vegetarischen Teller sind verschiedene Käsesorten. Alle sehen appetitlich und nicht merkwürdig gelb und zentimeterdick aus. Kein Billig-Käse. Genauso ist es mit dem dünnen Räucherschinken und der zarten Salami auf dem Teller der Tischnachbarn. Das Ei ist auf den Punkt. Hummus ist auch auf dem vegetarischen Teller und eine Paste aus Schafskäse und Paprika.

Wie schon erwähnt, ist es komplett voll. Unsere Cappuccini kommen jedoch schnell, sind schön heiß und haben viel Schaum - das mag ich. Auch das Frühstück kommt innerhalb einer sehr angemessenen Wartezeit, worüber ich staune. Es ist doch so voll hier!

Der Service ist freundlich. Er ist professionell, doch die Freundlichkeit wirkt aufrichtig und nicht antrainiert. Außerdem kann ich der Bedienung keinerlei Stress anmerken - bewundernswert.

Von innen ist das Bastard sehr geschmackvoll eingerichtet, finde ich. Unter der Woche lässt sich der Kaffee auch in ruhigerer Atmosphäre genießen, frisches Brot und Brioche gibt es da auch.


Ob ein Frühstück mit der Freundin, den Eltern, der Geschäftspartnerin oder der Oma - das Bastard passt immer!

Bastard

Reichenberger Straße 122

10999 Berlin

Ab 9 Uhr geöffnet, Frühstück und warme Küche bis 16.30 Uhr

Dienstag ist Ruhetag

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Kommentare: 1
  • #1

    Ilona (Dienstag, 10 März 2015)

    Liebe Marianne, bei diesen leckeren Gerichten kommt das Auge voll auf seine
    Kosten. Das Wasser läuft einem im Munde zusammen. Am liebsten würde ich
    gleich solch ein frisches Gericht verspeisen.