Die Küche aus dem arabischen Raum begeistert mich zurzeit am meisten!
Manchmal scheint es, als wäre alles Falafel und Schawarma im Brot, hier und da noch etwas Makali oder Baba Ganoush.
Das Mesa in Wilmersdorf bietet libanesische Speisen auf einem ganz anderen Niveau. Eine Speisekarte voll köstlicher Mese verrät, wie vielfältig die Küche eigentlich ist!
Wer meinen Blog verfolgt, hat bestimmt gemerkt, dass ich mich ab und zu schwer tue, mich für ein Gericht zu entscheiden.
Dieses hin und her fiel im Mesa zum Glück weg, denn hier gibt es - welch' Überraschung! - Mese. Mese, oder Meze im Türkischen, ist der Oberbegriff für kleine, vorspeisenähnliche Gerichte, von
denen man immer mehrere bestellt. Dazu gibt es Fladenbrot und jeder nimmt von jedem Tellerchen. Schön!
Drei Mese pro Kopf kann man ruhig kalkulieren, auch weil die meisten Speisen leicht und mit Gemüse sind.
Wir bestellen Hummus. Natürlich, den muss ich überall testen. Genau wie Falafel. Diese beiden sind die optimalen Vergleichsgerichte für mich und sagen viel über die Gesamtqualität des Restaurants
aus, finde ich.
Als ich gedünsteten Löwenzahn lese, ist das dritte Tellerchen auch klar. Außerdem bestellen wir gefüllte Auberginen, Labaneh, ein hausgemachter quarkähnlicher Frischkäse aus Joghurt mit Olivenöl
und Kümmel verfeinert, und eine Fleisch-Mesa: kleine Bouletten aus Lammfleisch mit Tahini, der Sesamsauce.
Ein Hauptgericht bestellen wir auch: Lamm mit Koriander und Ofenkartoffeln. Es stehen auch velockend klingende vegetarische Hauptgerichte auf der Karte. Zum Glück wurde mir die Entscheidung da
abgenommen.
Ganz unterschwellig könnte meine Begeisterung über die Küche im Mesa schon deutlich geworden sein. Nicht nur der Hummus und die Falafel haben mich überzeugt, - der Hummus gehört mit zu den
besten, den ich in einem Restaurant probiert habe - auch die gefüllten Auberginen und der Löwenzahn sind so würzig und geschmackvoll, dass ich keinerlei Kritikpunkte habe. Der Labaneh ist
köstlich und passt perfekt zu allem. Irgendwie passen sowieso alle Gerichte zueinader, sogar das zarte Lamm des Hauptgerichts fügt sich problemlos in das Gesamtbild des üppig gedeckten Tisches
ein.
Ok. Ein Kritikpunkt wäre vielleicht das Fladenbrot. Zwar ist es noch etwas warm, doch nicht selbstgemacht und nicht so fluffig. Aber das war dann auch völlig nebensächlich.
Sogar die Desserts waren toll. Mit einer Mandel gefüllte Datteln und in Butter karamellisierte Apfelscheiben. Vanilleeis und Sahne zu beidem. Wow! Besonders die saftigen Datteln -
Hammer.
Bei all der Qualiät und dieser Köstlichkeit könnte man hohe Preise erwarten, doch dem ist nicht. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist beängstigend fair. Fast den doppelten Preis könnte man für
diese Speisen verlangen - da habe ich schon vieles gesehen.
Die Einrichtung lädt zum Verweilen ein, was zur Esskultur der Mese passt. Lange, gemeinschaftliche Abendessen, mit Nachbestellungen und lauten Gesprächen.
Statt Espresso gibt es hier den traditionellen Mokka. Schon gesüßt und aromatisch ist das kleine Kännchen reichlich.
Im Mesa zu essen, macht richtig Spaß.
Mesa - Die libanesische Art zu Speisen
Paretzer Straße 3
10713 Berlin
Montag bis Samstag von 16 bis 24 Uhr geöffnet
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