Colombina Café

Manchmal muss man ein bisschen länger suchen, um etwas Schönes zu finden. Manchmal kommt eben doch noch etwas Besseres.

 

So war es an diesem sonnigen frühen Nachmittag, als wir durch die malerischen Straßen Prenzlauer Bergs schlenderten. Wir waren auf der Suche nach etwas Leckerem zu essen, am liebsten etwas Besonderes. Und schön sollte das Lokal sein, möglichst ohne Prenzlauer-Berg-Preise und am besten mit großer Fensterfront, durch die man die Sonne genießen kann. 

Und genau das fanden wir. Schon vor dem Betreten des Colombina Cafés in der Wörther Straße hatte ich ein sehr gutes Gefühl, denn im Fenster hing eine Tafel mit der Aufschrift "Arepas".

Arepas sind Fladen aus Maismehl, die traditionell aus Kolumbien und Venezuela kommen. Sie sind glutenfrei und werden meist ähnlich wie ein Pitabrot aufgeschnitten und mit Avocado, Käse, Bohnen und Fleisch gefüllt.

 

Ich liebe Arepas. In Berlin gibt es mittlerweile schon ein paar ganz gute Adressen, doch eigentlich war ich immer noch auf der Suche nach meinem Lieblings-Arepa-Ort. Häufig wurde ich schon enttäuscht, weil die Arepas lieblos gefüllt wurden, sodass oben nur Avocado und unten nur Käse war, zum Beispiel, oder weil sie einfach unmöglich zu essen waren und die Füllung zu allen Seiten rausgequollen ist.

 

Das passiert nicht, wenn man den Fladen auf einen Teller legt und die Toppings obendrauf - so machen sie es hier im Colombina Café!

Wir stehen ein Weilchen vor dem gemütlich vollgestellten Holztresen und schauen hoch auf die Speisetafel. Alles klingt gut! Die Speisekarte ist voller schöner Zutaten, die entweder mit einer Arepa, einem Bauerbrötchen, einem Bagel oder einem Wrap kombiniert werden können. Die Entscheidung zwischen Avocado und Bohnenmus ist nicht leicht, doch schließlich entscheide ich mich für Letzteres auf einer Arepa. Meine Begleitung wählt einen Bagel mit Guacamole und einer Scheibe Käse extra.

Außerdem gibt es eine schöne Frühstücksauswahl, zum Beispiel süßen Quark mit Früchten oder Chia-Pudding sowie zwei Suppen und etwas Gebäck.

Das Mus aus Kidneybohnen, etwas Zwiebel, Tomate und Paprika auf meinem Maisfladen dampft. Ich mag es, wenn mein Essen richtig heiß ist und bin umso erfreuter, weil ich gar nicht mit etwas Warmem gerechnet hatte. Es schmeckt wirklich sehr gut. Der Eigengeschmack der Bohnen kommt schön zum Vorschein und die Menge ist genau richtig für einen nicht ganz so großen Hunger. Wer mehr Hunger hat, kann sich aber problemlos zwei Arepas bestellen, ohne dass es teuer wird. Der Bagel ist sehr großzügig mit Avocado belegt und eine gehäutete, entkernte Tomate und etwas Rucola zeigen viel Liebe zum Detail und guten Geschmack.

Das Colombian Café ist sehr wohnlich. Es gibt viel Holz, ein paar Pflanzen, warmes Licht, das aus kupferfarbenen Lampenschirmen kommt und einen lebendigen Tresen, auf dem Gläser mit Keksen, Honigwaffeln, Croissants und zwei Kuchen stehen. Ganz anders ist es hier als in den vielen minimalistischen, schlichten, fast sterilen Cafés und dennoch wirkt es weder rumpelig noch chaotisch.

Wir sitzen direkt am Schaufenster, auf der gemütlichen Fensterbank mit hellen Kissen und schöner Aussicht auf die Wörther Straße.

Wir möchten noch mehr probieren. Auf dem Tresen hatte ich einen Kuchen gesehen, der sehr verlockend klang: Kokos-Mais. Ich bestelle ein Stück davon und einen Kaffee. Sie haben zwei Sorten hier, beide aus Kolumbien. Meine Begleitung bestellt noch ein Brötchen aus Maniok und Käse namens Pan de Bonos. 

 

Der Kaffee hat einen ungewöhnlichen Geschmack. Obwohl er sehr stark und aromatisch schmeckt, braucht er für mich eigentlich keine Milch, denn gleichzeitig ist er irgendwie auch sanft. Einen so saftigen Kuchen habe ich noch nie gegessen. Auch scheint er nahezu ungesüßt. Hätte ich ihn blind verkostet, hätte ich ihn vermutlich nicht als Kuchen identifiziert, doch er schmeckt mir, besonders in Kombination mit dem Kaffee. Er ist glutenfrei, doch weil das traditionelle Rezept einfach so ist, steht es hier nicht extra dran. Das finde ich sehr sympathisch, alles ist so unabgehoben und unkompliziert im Colombina Café. Im Pan de Bonos wurde der Käse gleich in den Teig eingebacken. Es schmeckt würzig, fettig und lecker.

So viele Gerichte gibt es hier noch, die es sich lohnt zu probieren. Wir kommen auf jeden Fall wieder, zum Frühstück, zum Mittagessen oder auf einen Kaffee am Nachmittag.

 

Wer in Prenzlauer Berg nach einer günstigen, guten Adresse sucht - das Colombina Café kann ich sehr empfehlen!

Colombina Café

Wörther Straße 25

10405 Berlin

Montag bis Freitag von 7 bis 18 Uhr, Samstags ab 8 Uhr geöffnet, Sonntags von 10 bis 18 Uhr

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