Pizza im Prometeo

Wo es denn die beste Pizza in Berlin gibt, werde ich oft gefragt. Die Antwort darauf ist nicht einfach, denn mittlerweile hat Berlin einige ausgezeichnete Pizzerien zu bieten.

 

Für mich allerdings kann die beste Pizza nur eine sein, die nach neapolitanischer Art gebacken wird. Auch da gibt es mehrere, die sehr gut sind. Deswegen müssen neben der Pizza nun eben ein paar andere Kriterien berücksichtigt werden. So kam es, dass ich die Frage heute mit "das Prometeo in Schöneberg" beantworte. 

Dies hat mehrere Gründe, die räumliche Nähe zu meiner Wohnung spielt hierbei jedoch nicht die ausschlaggebende Rolle. Doch sie spielt eine Rolle, muss ich zugeben.

 

Dass die Pizza köstlich ist und auch jedes mal gleich köstlich, wenn ich herkomme, ist natürlich viel entscheidender. Neapolitanischer Pizzateig wird mit pasta madre, also mit Sauerteig, hergestellt und ist durch die Teigruhe von mindestens 24 Stunden leicht bekömmlich, geschmackvoll und saftig. Der Belag aus aromatischer, sehr pur gehaltener Tomatensoße und aus Italien importierter Fior di Latte oder Bufala-Mozzarella zeigen, was Pizza sein kann: eines der leckersten Gerichte der Welt nämlich. 

Ein weiterer Grund, warum ich das Prometeo sehr mag, ist dass sie hier die Artischockensaison feiern: mit carciofi alla Romana oder alla Guida, mit großzügig belegter Artischocken-Pizza oder Pasta. Ich liebe Artischocken, doch in Deutschland finden sie nur schwer Anklang und vor allem in Restaurants werden sie selten angeboten. Deswegen musste ich im März natürlich auf eine Portion carciofi alla Romana mit Focaccia ins Prometeo und war über die starke Aromatik der italienischen Produkte sehr glücklich. 

Die Pizzakarte ist klassisch, genau wie die Vorspeisen. Eine Besonderheit sind die Supplì, die ich außerhalb von Rom noch nicht so oft gesehen habe. Frittierte, gefüllte Reisbällchen, die an Arancini erinnern und mir fast genauso gut schmecken. 

 

Pizza mit anderen Speisen zu kombinieren, ist eine neue Idee im Prometeo. Wechselnd gibt es ein oder zwei Pizzen pro Tag, die mit "eigenständigen" Gerichten, wie zum Beispiel sizilianischer Caponata belegt werden. Es ist mir zwar unbegreiflich, aber manche Leute finden eine Margherita ja langweilig. Die Pizza mit Caponata würde ich tatsächlich aber auch mal probieren. 

 

Familiär ist die Atmosphäre, freundlich ist der Service und fair sind die Preise. Alles Gründe.

Noch ein Grund ist das Tiramisù. Eigentlich bin ich da sehr unflexibel und mag immer nur das nach Rezept meiner Mutter. Doch dieses hier schmeckt mir auch und das ist wirklich bemerkenswert.

Zubereitung, Zutaten, Zuneigung - alles wichtig, doch das wichtigste ist der Ofen, erzählt uns der Restaurantinhaber. Dieser mache mehr als die Hälfte für eine perfekte Pizza aus, ohne den richtigen Ofen würde das einfach nichts werden, betont er. Im Prometeo haben sie also jedenfalls einen grandiosen Ofen. 

Prometeo 

Goebenstraße 3

10783 Berlin

Montag bis Samstag ab 17.30 Uhr geöffnet